Berlin/Bocholt. Während ihre männlichen Kollegen mit großen Traktoren und Schleppern in Berlin auf die Probleme der Landwirtschaft aufmerksam machten, besuchten 6 Landfrauen aus dem Kreis Borken Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Der Kontakt zur Ministerin kam über die SPD-Bundestagsabgeordnete Ursula Schulte zustande. "Uns Frauen ist wichtig, dass wir gehört werden", erklärt Monika Sühling von Westfälisch-Lippischen-Landfrauenverband. " Die Themen ähneln sicherlich denen unserer männlichen Kollegen und Ehemänner. Dennoch wollen wir in Berlin auch einmal aus Sicht der Bäuerinnen darlegen, welche Schwierigkeiten die Landwirtschaft derzeit hat. Und gerade die Kritik der Gesellschaft an der Landwirtschaft sorgt auch bei uns Frauen für große Belastungen bis hin zu Existenzängsten. Stichworte sind hier vor allem die mangelnde Wertschätzung der Arbeit, die ablehnende Haltung gegenüber unseren Kindern in Kita und Schule sowie die Mehrfachbelastung als Landwirtin, Frau und Mutter. Viele Menschen haben gar keinen Bezug mehr zur Landwirtschaft, dennoch scheren sie uns alle über einen Kamm und die Verbesserungen auch im Bereich Umweltschutz werden nicht zur Kenntnis genommen. "
Zum Alltag einer Bundestagsabgeordneten gehören auch immer wieder schöne Begegnungen. So traf ich in Stadtlohn den Austauschschüler Samuel Rivas aus den USA. Seine Gastfamilie Pieper begleitete ihn. Samuel hat mir ein bisschen von seiner Familie und seinem Alltag in der Schule erzählt. So spielt er gerne Fussball und hat in Stadtlohn seine Liebe zur Musik entdeckt. Herzlichen Dank an die Familie Pieper, die immer wieder Gastschüler aufnimmt. Ohne dieses Engagement wäre viele Auslandsaufenthalte nicht möglich.
Egal, was wir Sozialdemokraten machen, es ist garantiert falsch. Hätten wir Olaf Scholz und Klara Geywitz als neue Parteivorsitzende gewählt, wäre der Abgesang auf unsere Partei vielleicht nicht ganz so laut gewesen, aber was zu meckern hätte es auf jeden Fall gegeben. Und die Hälfte der Partei wäre unzufrieden gewesen, so wie jetzt auch. Aber egal, wer unsere Stimme bekommen hat, am Ende sind wir alle Sozialdemokraten, die ab jetzt wieder an einem Strang ziehen müssen. Ich fand es schon anmaßend, dass bei Anne Will dem neuen Duo gleich jegliche Kompetenz abgesprochen wurde. Andere Medien sprechen davon, dass wir uns jetzt abschaffen. Das empfinde ich als arrogant und selbstgerecht. Jeder hat eine Chance verdient und man kann mit seinen Aufgaben wachsen, das haben schon viele bewiesen. Gestandene, vermeintlich mit allen Wassern gewaschene Politiker, sind trotzdem am SPD Vorsitz gescheitert. Vielleicht ist Unerfahrenheit auch eine Chance, denn man geht dann eher mal neue Wege. Und genau das braucht meine SPD. Ach ja, neue Wege kann man auch in der Regierung gehen, man muss diese nur deutlich genug für sich markieren.
Die Landwirtschaft ist in der Krise und viele Landwirte fühlen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. In so einer Situation ist es hilfreich mit der Basis zu sprechen. Und die Bäuerinnen aus dem Kreis Borken, die für ein paar Tage in Berlin weilten, haben in dem Gespräch mit mir und mit der Ministerin Frau Klöckner kein Blatt vor den Mund genommen. Und gerade diese schonungslose Ehrlichkeit hat mich tief beeindruckt. Wir sollten mehr miteinander reden und nicht pauschal urteilen, das ist eine der Schlussfolgerungen, die ich gezogen habe.
Vielleicht ist jetzt auch die Stunde der authentischen Bäuerinnen gekommen, wenn mehr Wertschätzung und mehr Verständnis für die Landwirtschaft, in der Bevölkerung erreicht werden soll.
Viel Arbeit liegt jetzt vor Euch, dafür wünsche ich euch Kraft, Mut und Ausdauer.
Mein Herzenswunsch ist, dass wir ab jetzt wieder zusammenstehen und gemeinsam für eine starke SPD kämpfen.
Es gilt noch immer, nur gemeinsam sind wir stark.
Liebe Leserinnen und Leser,
Ja, es gibt sie noch, diese Tage, an denen sich Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten so richtig freuen dürfen.
Der Durchbruch bei der Grundrente war so ein Tag. Diese hatte es zwar als Plan in den Koalitionsvertrag geschafft, aber ob sie am Ende wirklich realisiert werden würde, stand durchaus in den Sternen. Immerhin sind schon zwei Minister an der Grundrente gescheitert.
Unser Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil und mit ihm die SPD-Bundestagsfraktion haben es jetzt endlich geschafft. Die Lebensleistung der Menschen, die 35 Jahre gearbeitet, gepflegt oder Kinder erzogen und wenig verdient haben, wird endlich mit der Grundrente mehr wertgeschätzt.